"Verhör"? Muss das wirklich sein? Ich habe wirklich schon genug Schwierigkeiten am Halse ... Inwiefern genau? Hören Sie mal, Sie können mich nicht zwingen, etwas zu sagen. Aber gut.
Ich bin selbst als Anwältin in der Juristerei tätig, ich weiß, wie das läuft. "Alles, was ich sage, kann gegen mich verwendet werden", blablabla. Und wer sind Sie überhaupt, dass Sie sich solche Fragen erlauben? Detektiv? Dass ich nicht lache, da könnt' ja echt jeder kommen. Lächerlich ...
Wo ich gestern Abend war? Nach dem Essen direkt ins Abteil natürlich. Dort habe ich Akten für meine nächsten Fälle gelesen. Wissen Sie eigentlich, wie viel Arbeit das ist? Bestimmt nicht. Was machen Sie eigentlich den ganzen Tag? Rennen ein bisschen in der Stadt herum, nennen das "Arbeit" ...
Ich soll nicht ablenken? Hah. Jedenfalls, die Feiertage nahen zwar, aber meine Mandanten verlassen sich auf mich. Ich kann mir keine Pause erlauben. Nicht nachdem ... Irgendwann bin ich schlafen gegangen und wurde erst wieder wach, als der Sturm anfing. So ein lauter Wind, da vergeht einem ja komplett die Ruhe.
Was ich dann gemacht habe? Ich habe beim Schaffner einen Tee bestellt, zur Beruhigung. Aber irgendwie ist der nie wiedergekommen ... Deshalb bin ich dann zu den Waschräumen, um mich kurz frisch zu machen.
Ist mir auf dem Weg dorthin irgendetwas aufgefallen? Nicht wirklich, was soll mir schon auffallen?
Ob ich jemanden gesehen habe? Vor den Waschräumen bin ich auf diesen großen Typ gestoßen, ich glaub Mareau oder Moreau sein Name? Hat so einen französischen Akzent in der Sprache.
Ob wir geredet haben? Nur kurz über den Sturm. Man steckt ja nicht alle Tage im Schnee fest, was soll ich sagen. Kann ich jetzt gehen? Ich hab echt noch viel zu tun.
